Georg William Foote (11. Januar 1850 in Plymouth – 17. Oktober 1915 in Westcliff-on-Sea) war ein britischer Schriftsteller und Redakteur. Er war einer der bekanntesten Freidenker, Säkularisten und Republikaner seiner Zeit – und der letzte, der in Großbritannien wegen „Blasphemie“ zu einer langen Haftstrafe verurteilt wurde. Foote, der seine Publikationen mit „GW Foote“ signierte, trat als Jugendlicher in London der Young Men’s Secular Association und der National Secular Society bei. Er schrieb Beiträge für die Zeitschrift National Reformer des britischen Politikers, Autors und Leiters der British Secular Union, Charles Bradlaugh (1833–1891). Dieser wurde bekannt, weil er als Abgeordneter des Unterhauses die christliche Eidesformel ablehnte, deswegen kurzfristig verhaftet wurde und an der Wahrnehmung seines Mandats gehindert wurde. Foote zerstritt sich zeitweise mit Bradlaugh, versöhnte sich wieder mit ihm und wurde dessen Vizepräsident. Im Mai 1881 wurde Foote Mitbegründer von Verlag und Zeitschrift The Freethinker, die heute noch existieren. Foote blieb bis Oktober 1915 Herausgeber, also 34 Jahre lang.
Zudem verfasste er über 80 Bücher und Publikationen sowie den Großteil der Artikel in The Freethinker und avancierte zu einem der bekanntesten öffentlich auftretenden Referenten. Wegen eines Artikels in The Freethinker wurde Foote 1883 wegen „Blasphemie“ vor Gericht gestellt und von einem fundamentalistischen Richter zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt – ein schon damals äußerst aufsehenerregender Skandal. Foote beschrieb die schikanösen Haftbedingungen in seinem 1886 erschienenen Buch Prisoner for Blasphemy. Während seiner Haft wurde Foote als Herausgeber des Freethinker von seinem Freethinkers Society-Mitvorstand Edward B. Aveling (1849–1898) vertreten, dem Lebensgefährten von Eleanor Marx (1855–1898). 1890 wurde Foote Nachfolger von Bradlaugh als Präsident der National Secular Society und blieb 25 Jahre in dieser Funktion.
Foote war vielseitig gebildet und verfügte über umfassende Kenntnisse antiker und zeitgenössischer Literatur sowie der Kirchengeschichte. Seine noch heute gut lesbaren Bücher befassten sich mit Säkularismus, jüdischer Geschichte, Polemiken gegen die Theosophie Madame Blavatskys, Biografien über Voltaire und Bradlaugh, Freidenker-Anthologien und Bilderbüchern, Bibelkritik, Satiren sowie Comic-Bible-Sketches, die er gemeinsam mit dem Zeichner Watson Heston veröffentlichte, wie den Old Testament stories comically illustrated by Watson Heston, the stories being humorously told, and hard facts given concerning the origin and authenticity of the Old Testament (Geschichten aus dem Alten Testament, komisch illustriert von Watson Heston, humorvoll erzählt und mit harten Fakten über den Ursprung und die Authentizität des Alten Testaments versehen, 1892).