Humanistischer Regionalverband Halle-Saalkreis e.V.

Ein Vierteljahrhundert gelebter Humanismus

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Beitragsbild: Barbara Sadowicz

Humanismus ist nicht nur eine Weltanschauung, sondern auch eine Haltung, die sich für andere starkmacht. Wir dokumentieren das Grußwort von Erwin Kress zum 25. Jubiläum des Humanistischen Regionalverbandes Halle-Saalkreis e. V. im Namen des Bundesvorstandes des Humanistischen Verbandes Deutschlands.

Lie­be Freun­din­nen und Freun­de, 
lie­be Huma­nis­tin­nen und Huma­nis­ten, 

ver­ehr­te Enga­gier­te, Mit­glie­der und Fest­gäs­te, 

heu­te, am Inter­na­tio­na­len Huma­nis­ten­tag, fei­ert ihr das 25-jäh­ri­ge Jubi­lä­um des Huma­nis­ti­schen Regio­nal­ver­bands in Hal­le. Dazu über­brin­ge ich Euch im Namen des Bun­des­vor­stands des Huma­nis­ti­schen Ver­ban­des Deutsch­lands und auch ganz per­sön­lich die herz­lichs­ten Glück­wün­sche.  

Ein Vier­tel­jahr­hun­dert geleb­ter Huma­nis­mus in Eurer Regi­on – das ist ein bedeu­ten­der Mei­len­stein, den der Ver­band in Hal­le mit Freu­de und Stolz fei­ern kann! 

1993 hat der Huma­nis­ti­sche Ver­band Sach­sen-Anhalt zusam­men mit ande­ren Lan­des­ver­bän­den, wie dem Ber­li­ner, dem Bran­den­bur­gi­schen und dem Nord­rhein-West­fä­li­schen, den Huma­nis­ti­schen Ver­band Deutsch­lands gegrün­det. Nach der Auf­lö­sung des Lan­des­ver­ban­des in Sach­sen-Anhalt habt ihr seit dem Jahr 2000 als Huma­nis­ti­scher Regio­nal­ver­band Hal­le-Saal­k­reis e. V. sei­ne Arbeit in Hal­le fort­ge­führt. Gemäß eurem Leit­bild ver­steht ihr euch als asso­zi­ier­tes Mit­glied des Huma­nis­ti­schen Ver­ban­des Deutsch­land. 

Im Mit­tel­punkt Eures Wir­kens stand und steht das Bür­ger­haus alter­na­ti­vE als eine offe­ne sozia­le und kul­tu­rel­le Begeg­nungs­stät­te. In einem Vier­tel­jahr­hun­dert hat es sich zur Heim­stät­te künst­le­ri­scher und sport­li­cher Kur­se, als Ort der Begeg­nung und der Bil­dung, der huma­nis­ti­schen Dis­kus­si­ons­kul­tur, der sozia­len Bera­tun­gen, aber auch der Fei­ern ent­wi­ckelt. Vie­le posi­ti­ve Ent­wick­lun­gen hat es in die­ser Zeit dank des Enga­ge­ments, des Durch­hal­te­ver­mö­gens und des Enthu­si­as­mus der Mit­ar­bei­ten­den, der Gäs­te und Besucher*innen und der dem Haus ver­bün­de­ten Mitstreiter*innen gege­ben. 

In den ers­ten Jah­ren des Bür­ger­hau­ses waren es vor allem die Pro-50-Frau­en­grup­pe, die Mit­glie­der des Huma­nis­ti­schen Ver­ban­des und die Mitarbeiter*innen in Zusam­men­ar­beit mit den jugend­li­chen Gäs­ten der Ein­rich­tung, die das Bür­ger­haus durch viel Fleiß, Ärmel­hoch­krem­peln und Aus­dau­er auf- und aus­bau­ten. Für die Frau­en im Frau­en­kom­mu­ni­ka­ti­ons­zen­trum war dies ein wich­ti­ger Schritt, um sich regel­mä­ßig begeg­nen und unter­stüt­zen zu kön­nen. Seit 1996 besteht zudem die Schuld­ner­be­ra­tungs­stät­te des Ver­ban­des und das Pro­jekt huma­nis­ti­sche Jugend­FEI­ER wur­de ins Leben geru­fen. In den fol­gen­den Jah­ren eta­blier­te sich das Bür­ger­haus zuse­hends durch regel­mä­ßi­ge künst­le­ri­sche und sport­li­che Ver­an­stal­tun­gen, Bera­tun­gen zu Pati­en­ten­ver­fü­gung und Vor­sor­ge­voll­macht kamen hin­zu. Mit den Jah­ren eta­blier­ten sich im Bür­ger­haus immer wie­der neue und zum Teil bis heu­te bestehen­de fes­te Kur­se und Bera­tungs­an­ge­bo­te und es ent­stand eine regel­mä­ßi­ge huma­nis­ti­sche Fei­er­kul­tur.  

Vor allem die älte­ren Ein­woh­ner des Wohn­ge­bie­tes nut­zen die Ange­bo­te wie den sozia­len Mit­tags­tisch, Gym­nas­tik, Kaf­fee­klatsch und sons­ti­ge Frei­zeit­be­schäf­ti­gung. Der offe­ne Kin­der- und Jugend­treff wird regel­mä­ßig von vie­len Kin­dern und Jugend­li­chen besucht. Dort erle­ben sie Sport, Spiel und Gemein­schaft. 

Euer Bür­ger­haus alter­na­ti­vE ist offen für alle Gene­ra­tio­nen. Ihr schafft Räu­me, in denen Men­schen ein­an­der begeg­nen, Unter­stüt­zung fin­den, sich ent­fal­ten und ein­brin­gen kön­nen. Mit bis zu 25.000 Besu­chen­den jähr­lich ist Euer Enga­ge­ment im Quar­tier nicht mehr weg­zu­den­ken. Hier wird Huma­nis­mus prak­tisch und für alle erfahr­bar – ob beim Mit­tags­tisch, in der Schuld­ner­be­ra­tung oder bei inter­kul­tu­rel­len Pro­jek­ten. 

Beson­ders her­vor­he­ben möch­te ich Eure Jugend­FEI­ERn, die seit vie­len Jah­ren zu den schöns­ten und zugleich wich­tigs­ten Ver­an­stal­tun­gen im Jah­res­lauf gehö­ren. Mit ihnen gebt Ihr jun­gen Men­schen einen fei­er­li­chen, selbst­be­stimm­ten Rah­men, um den Über­gang ins Erwach­se­nen­le­ben bewusst zu gestal­ten. Ihr ver­mit­telt Wer­te wie Ver­ant­wor­tung, Mit­ge­fühl, Auf­klä­rung und per­sön­li­che Frei­heit – und schafft blei­ben­de Erin­ne­run­gen. Es ist beein­dru­ckend, wie Ihr dabei Tra­di­ti­on mit moder­nen Inhal­ten ver­bin­det, Fami­li­en ein­be­zieht und Jugend­li­chen eine Stim­me gebt. Die­se Arbeit wirkt tief – in die Bio­gra­fien und in unse­re Gesell­schaft hin­ein. 

Dar­über hin­aus steht Ihr klar für eine soli­da­ri­sche, viel­fäl­ti­ge Gesell­schaft. Auch mit Eurer Betei­li­gung an der Inter­na­tio­na­len Woche gegen Ras­sis­mus oder Eurer akti­ven Mit­ar­beit im Stadt­ju­gend­ring Hal­le zeigt Ihr, dass Huma­nis­mus nicht nur eine Welt­an­schau­ung ist – son­dern auch eine Hal­tung, die sich für ande­re stark macht. 

Als lang­jäh­ri­ges Mit­glied des Bun­des­vor­stands konn­te ich zumin­dest aus der Fer­ne eure Arbeit schät­zen ler­nen. Sie soll­te im Huma­nis­ti­schen Ver­band Deutsch­lands bekann­ter wer­den. Es wür­de mich freu­en, wenn wir wie­der mehr Kon­takt zwi­schen eurem Regio­nal­ver­band und dem Bun­des­ver­band hät­ten.  

Im Auf­trag des Bun­des­vor­stan­des dan­ke ich Euch allen – ob haupt- oder ehren­amt­lich aktiv – für Euren Ein­satz und wün­sche Euch von Her­zen alles Gute für die kom­men­den Jah­re. Möge Euer Enga­ge­ment wei­ter­wach­sen und vie­len Men­schen Halt, Per­spek­ti­ve und Inspi­ra­ti­on geben. 

Mit herz­li­chen Grü­ßen
Erwin Kress
Im Auf­trag des Bun­des­vor­stan­des des Huma­nis­ti­schen Ver­ban­des Deutsch­lands
21.06.2025

Zum Bericht von Sven­ja Nest­ler-Schmidt

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