Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Humanistinnen und Humanisten,
verehrte Engagierte, Mitglieder und Festgäste,
heute, am Internationalen Humanistentag, feiert ihr das 25-jährige Jubiläum des Humanistischen Regionalverbands in Halle. Dazu überbringe ich Euch im Namen des Bundesvorstands des Humanistischen Verbandes Deutschlands und auch ganz persönlich die herzlichsten Glückwünsche.
Ein Vierteljahrhundert gelebter Humanismus in Eurer Region – das ist ein bedeutender Meilenstein, den der Verband in Halle mit Freude und Stolz feiern kann!
1993 hat der Humanistische Verband Sachsen-Anhalt zusammen mit anderen Landesverbänden, wie dem Berliner, dem Brandenburgischen und dem Nordrhein-Westfälischen, den Humanistischen Verband Deutschlands gegründet. Nach der Auflösung des Landesverbandes in Sachsen-Anhalt habt ihr seit dem Jahr 2000 als Humanistischer Regionalverband Halle-Saalkreis e. V. seine Arbeit in Halle fortgeführt. Gemäß eurem Leitbild versteht ihr euch als assoziiertes Mitglied des Humanistischen Verbandes Deutschland.
Im Mittelpunkt Eures Wirkens stand und steht das Bürgerhaus alternativE als eine offene soziale und kulturelle Begegnungsstätte. In einem Vierteljahrhundert hat es sich zur Heimstätte künstlerischer und sportlicher Kurse, als Ort der Begegnung und der Bildung, der humanistischen Diskussionskultur, der sozialen Beratungen, aber auch der Feiern entwickelt. Viele positive Entwicklungen hat es in dieser Zeit dank des Engagements, des Durchhaltevermögens und des Enthusiasmus der Mitarbeitenden, der Gäste und Besucher*innen und der dem Haus verbündeten Mitstreiter*innen gegeben.
In den ersten Jahren des Bürgerhauses waren es vor allem die Pro-50-Frauengruppe, die Mitglieder des Humanistischen Verbandes und die Mitarbeiter*innen in Zusammenarbeit mit den jugendlichen Gästen der Einrichtung, die das Bürgerhaus durch viel Fleiß, Ärmelhochkrempeln und Ausdauer auf- und ausbauten. Für die Frauen im Frauenkommunikationszentrum war dies ein wichtiger Schritt, um sich regelmäßig begegnen und unterstützen zu können. Seit 1996 besteht zudem die Schuldnerberatungsstätte des Verbandes und das Projekt humanistische JugendFEIER wurde ins Leben gerufen. In den folgenden Jahren etablierte sich das Bürgerhaus zusehends durch regelmäßige künstlerische und sportliche Veranstaltungen, Beratungen zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht kamen hinzu. Mit den Jahren etablierten sich im Bürgerhaus immer wieder neue und zum Teil bis heute bestehende feste Kurse und Beratungsangebote und es entstand eine regelmäßige humanistische Feierkultur.
Vor allem die älteren Einwohner des Wohngebietes nutzen die Angebote wie den sozialen Mittagstisch, Gymnastik, Kaffeeklatsch und sonstige Freizeitbeschäftigung. Der offene Kinder- und Jugendtreff wird regelmäßig von vielen Kindern und Jugendlichen besucht. Dort erleben sie Sport, Spiel und Gemeinschaft.
Euer Bürgerhaus alternativE ist offen für alle Generationen. Ihr schafft Räume, in denen Menschen einander begegnen, Unterstützung finden, sich entfalten und einbringen können. Mit bis zu 25.000 Besuchenden jährlich ist Euer Engagement im Quartier nicht mehr wegzudenken. Hier wird Humanismus praktisch und für alle erfahrbar – ob beim Mittagstisch, in der Schuldnerberatung oder bei interkulturellen Projekten.
Besonders hervorheben möchte ich Eure JugendFEIERn, die seit vielen Jahren zu den schönsten und zugleich wichtigsten Veranstaltungen im Jahreslauf gehören. Mit ihnen gebt Ihr jungen Menschen einen feierlichen, selbstbestimmten Rahmen, um den Übergang ins Erwachsenenleben bewusst zu gestalten. Ihr vermittelt Werte wie Verantwortung, Mitgefühl, Aufklärung und persönliche Freiheit – und schafft bleibende Erinnerungen. Es ist beeindruckend, wie Ihr dabei Tradition mit modernen Inhalten verbindet, Familien einbezieht und Jugendlichen eine Stimme gebt. Diese Arbeit wirkt tief – in die Biografien und in unsere Gesellschaft hinein.
Darüber hinaus steht Ihr klar für eine solidarische, vielfältige Gesellschaft. Auch mit Eurer Beteiligung an der Internationalen Woche gegen Rassismus oder Eurer aktiven Mitarbeit im Stadtjugendring Halle zeigt Ihr, dass Humanismus nicht nur eine Weltanschauung ist – sondern auch eine Haltung, die sich für andere stark macht.
Als langjähriges Mitglied des Bundesvorstands konnte ich zumindest aus der Ferne eure Arbeit schätzen lernen. Sie sollte im Humanistischen Verband Deutschlands bekannter werden. Es würde mich freuen, wenn wir wieder mehr Kontakt zwischen eurem Regionalverband und dem Bundesverband hätten.
Im Auftrag des Bundesvorstandes danke ich Euch allen – ob haupt- oder ehrenamtlich aktiv – für Euren Einsatz und wünsche Euch von Herzen alles Gute für die kommenden Jahre. Möge Euer Engagement weiterwachsen und vielen Menschen Halt, Perspektive und Inspiration geben.
Mit herzlichen Grüßen
Erwin Kress
Im Auftrag des Bundesvorstandes des Humanistischen Verbandes Deutschlands
21.06.2025