Unser Ziel ist es, die traditionellen Deutungsansätze des Bauernkrieges um explizit humanistische historiographische und politische Fragen und Perspektiven zu erweitern. Gleichzeitig soll versucht werden, Kriterien für eine humanistische Geschichtsbetrachtung zu formulieren: Was können wir für uns aus der Geschichte des Bauernkrieges lernen? Für unser Zusammenleben im Kleinen, im Großen und im Menschheitsganzen, für demokratische, soziale und ökonomische Teilhabe, für die Verteidigung humanitärer Errungenschaften, für ökologisches Wirtschaften, für die Chancen von friedlichem Protest und für weitere Emanzipations- und Humanisierungsschritte? Schwerpunkte des Thementages sind die Rolle der Frauen in den Bauernbruderschaften, Programmatik und Gewalterfahrungen, die Rolle von einzelnen Schlüsselakteuren wie Jörg Ratgeb, Aspekte der Ökologie und des genossenschaftlichen Lebens im Dorf sowie die Formen des Protests. Weitere Fragestellungen könnten in einer Folgeveranstaltung aufgegriffen werden. Die Einladung richtet sich an alle politisch, historisch und humanistisch Interessierten aus Baden-Württemberg und aus ganz Deutschland.
Tagesprogramm
Vorveranstaltung im Deutschen Bauernkriegsmuseum in Böblingen (DBKM), Pfarrgasse 2, 71032 Böblingen, individuelle Anreise
10:00 – 11:30 Uhr
Führung durch das DBKM: Humanismus und Frauen im Bauernkrieg
Hauptveranstaltung im Humanistisches Zentrum Stuttgart, Mörikestraße 14, 70178 Stuttgart, Anreise individuell oder gemeinsam vom DBKM Böblingen
13:00 – 13:15 Uhr
Dr. Holger Brehm: Eröffnung des Thementages
13:15 – 14:00 Uhr
Heiner Jestrabek: Der Deutsche „Bauernkrieg“ im Südwesten. 500 Jahre Kampf um Menschenrechte und Humanismus
14:00 – 14:40 Uhr
Dr. Viola Schubert-Lehnhardt: Nur Brüderlichkeit? Rolle der Frauen in der Zeit / im Bauernkrieg
14:40 – 15:00 Uhr
Kaffeepause mit Snacks
15:00 – 15:40 Uhr
PD Dr. Richard Faber: Die Bauernkriegs-Künstler Albrecht Dürer, Jörg Ratgeb und Matthias Grünewald in expressionistischer Perspektive
15:40 – 16:20 Uhr
Impulsvorträge Dr. Friederike Habermann und Wolfgang Hees: Bauernproteste damals und heute: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
16:20 – 17:10 Uhr
Fish-Bowl-Diskussion zu den Impulsvorträgen. Aspekte: Ökologie, Genossenschaften, globaler Süden.
Moderation: Dr. Viola Schubert-Lehnhardt
17:10 – 18:00 Uhr
Abendsnack
18:00 – 19:30 Uhr
Podiumsdiskussion: Welche Rolle spielt der zeitgenössische Humanismus 1525 für die Bauern? Was gehört heute zu einem humanistischen Blick auf den Bauernkrieg?
Moderation: Johannes Schwill, Präsident des Humanistischen Verbandes NRW
Kosten
Der Thementag ist für die Teilnehmer*innen kostenfrei. Für Unterbringung und Anreise können leider keine Kosten erstattet werden.
Anmeldungen
Bitte formlos bis zum 15.10.25 an „Die Humanisten Baden-Würtenberg“ kontakt@dhubw.de mit dem Betreff „Bauernkrieg“.