Liebe Humanist*innen,
der technische Fortschritt verläuft exponentiell: Er hat sich in den vergangenen Jahrzehnten beschleunigt – und nimmt immer schneller an Fahrt auf. Bei vielen Menschen erzeugen diese Entwicklungen verständlicherweise auch Ängste. Denn wie sollen wir sicherstellen, dass die Technologien zum Nutzen der Menschheit eingesetzt werden? Auf der anderen Seite sehen manche Posthumanist*innen zuversichtlich einer Singularität entgegen, in der die biologische Evolution des Menschen zu einem technischen Abschluss kommt …
Eine blinde Technikgläubigkeit wäre ebenso absurd wie eine reflexartige Ablehnung neuer Technologien. Die Technik ist nur das Werkzeug: Wie eigentlich immer macht unser Verhalten als Menschen den großen Unterschied. Wir sollten als Gesellschaft nicht davor zurückschrecken, ihren Einsatz zu reglementieren oder auch gesellschaftlich zu fördern. Um hier die richtigen Entscheidungen treffen zu können, müssen wir uns aber zunächst informieren, über die Auswirkungen einzelner Technologien intensiv nachdenken und in einen gesellschaftlichen Dialog treten.
Wir sollten uns offen, aber kritisch mit Technologien wie Künstlicher Intelligenz oder Digitalisierung beschäftigen, Denkrichtungen wie den Transhumanismus hinterfragen und über ethische Fragestellungen nachdenken, wie sie beim Autonomen Fahren entstehen. Dazu möchte ich mit dieser Ausgabe einladen – und gerne auch dazu, mit uns in den Austausch zu treten, z. B. mit einem Leserbrief an redaktion@diesseits.de.
Ich wünsche eine interessante Lektüre.
Mit humanistischen Grüßen
Florian Dort