Editorial von Florian Zimmermann

Unser Umgang mit neuen Technologien

| von
Cover diesseits Ausgabe 125
Cover diesseits Ausgabe 125
Ausgabe 125 der diesseits setzt sich kritisch mit neuen Technologien und unserem Umgang damit auseinander und beleuchtet diesbezügliche Herausforderungen und ethischen Fragen.

Lie­be Humanist*innen,

der tech­ni­sche Fort­schritt ver­läuft expo­nen­ti­ell: Er hat sich in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten beschleu­nigt – und nimmt immer schnel­ler an Fahrt auf. Bei vie­len Men­schen erzeu­gen die­se Ent­wick­lun­gen ver­ständ­li­cher­wei­se auch Ängs­te. Denn wie sol­len wir sicher­stel­len, dass die Tech­no­lo­gien zum Nut­zen der Mensch­heit ein­ge­setzt wer­den? Auf der ande­ren Sei­te sehen man­che Posthumanist*innen zuver­sicht­lich einer Sin­gu­la­ri­tät ent­ge­gen, in der die bio­lo­gi­sche Evo­lu­ti­on des Men­schen zu einem tech­ni­schen Abschluss kommt …

Eine blin­de Tech­nik­gläu­big­keit wäre eben­so absurd wie eine reflex­ar­ti­ge Ableh­nung neu­er Tech­no­lo­gien. Die Tech­nik ist nur das Werk­zeug: Wie eigent­lich immer macht unser Ver­hal­ten als Men­schen den gro­ßen Unter­schied. Wir soll­ten als Gesell­schaft nicht davor zurück­schre­cken, ihren Ein­satz zu regle­men­tie­ren oder auch gesell­schaft­lich zu för­dern. Um hier die rich­ti­gen Ent­schei­dun­gen tref­fen zu kön­nen, müs­sen wir uns aber zunächst infor­mie­ren, über die Aus­wir­kun­gen ein­zel­ner Tech­no­lo­gien inten­siv nach­den­ken und in einen gesell­schaft­li­chen Dia­log tre­ten.

Wir soll­ten uns offen, aber kri­tisch mit Tech­no­lo­gien wie Künst­li­cher Intel­li­genz oder Digi­ta­li­sie­rung beschäf­ti­gen, Denk­rich­tun­gen wie den Trans­hu­ma­nis­mus hin­ter­fra­gen und über ethi­sche Fra­ge­stel­lun­gen nach­den­ken, wie sie beim Auto­no­men Fah­ren ent­ste­hen. Dazu möch­te ich mit die­ser Aus­ga­be ein­la­den – und ger­ne auch dazu, mit uns in den Aus­tausch zu tre­ten, z. B. mit einem Leser­brief an redaktion@diesseits.de.

Ich wün­sche eine inter­es­san­te Lek­tü­re.

Mit huma­nis­ti­schen Grü­ßen
Flo­ri­an Dort

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