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Erklärung der Geschäftsführungen der Landesverbände und des Bundesvorstandes des HVD

75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

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Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte; am Parlamentsgebäude in Wien, Österreich

Beitragsbild: Szilveszter Farkas | CC BY-SA 2.0 Generic

Vor 75 Jahren, am 10. Dezember 1948, verkündete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Ein Statement der Geschäftsführungen der Landesverbände und des Bundesvorstandes des HVD zum diesjährigen Tag der Menschenrechte.

Der 10. Dezem­ber 1948 mar­kiert einen Mei­len­stein in der Geschich­te der Men­schen: Vor 75 Jah­ren wur­de die All­ge­mei­ne Erklä­rung der Men­schen­rech­te (AEMR) in der UN-Voll­ver­samm­lung beschlos­sen. Unter dem Ein­druck des Zwei­ten Welt­krie­ges und der Gräu­el des Natio­nal­so­zia­lis­mus war die Men­schen­rechts­er­klä­rung eine Ver­pflich­tung zu einer ande­ren Mensch­heit, Gleich­heit für alle Men­schen, glei­che Rech­te und Wür­de für alle.

Welt­weit toben zur­zeit nahe­zu 400 Kon­flik­te, in denen es täg­lich zu Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen kommt. Vie­le die­ser Kon­flik­te ent­zie­hen sich unse­rer Wahr­neh­mung. Oft­mals legen wir grö­ße­ren Wert auf Han­dels­in­ter­es­sen als auf die Bekämp­fung von Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen.

Die For­de­rung nach der Ein­hal­tung von Men­schen­rech­ten in Kon­flik­ten, in denen dik­ta­to­ri­sche Regime oder Ter­ror­or­ga­ni­sa­tio­nen Men­schen­rech­te voll­kom­men negie­ren, mag naiv wir­ken – sie ist den­noch für ein fried­li­ches Zusam­men­le­ben alter­na­tiv­los. Wir sind davon über­zeugt, dass die Men­schen­rech­te für alle Men­schen gel­ten, selbst für die­je­ni­gen, die sie igno­rie­ren und belä­cheln. Wir dür­fen nicht den Feh­ler machen, den Ver­äch­tern der Men­schen­wür­de das Feld zu über­las­sen.

Auch der Kli­ma­wan­del als glo­ba­le Her­aus­for­de­rung und die Aus­wir­kun­gen der Künst­li­chen Intel­li­genz zei­gen, dass sich die AEMR wei­ter­ent­wi­ckeln muss, um adäquat mit den Her­aus­for­de­run­gen der Zeit Schritt hal­ten zu kön­nen. Und auch für die aktu­el­len Debat­ten um die Grund­la­gen der deut­schen Iden­ti­tät ist es wich­tig, klar­zu­stel­len, dass die uni­ver­sa­len Men­schen­rech­te die Wer­te­ba­sis unse­rer demo­kra­ti­schen Ver­fas­sung bil­den. Sie sind der zen­tra­le Lern­fort­schritt aus den Ver­bre­chen des Natio­nal­so­zia­lis­mus und ste­hen über den Reli­gio­nen. Der Schutz jüdi­schen Lebens und die Ver­tei­di­gung des Exis­tenz­rechts des Staa­tes Isra­el sind eine Kon­se­quenz der Geschich­te und der Men­schen­rech­te, wonach jede Form von Men­schen­feind­lich­keit gegen ein­zel­ne und gegen Grup­pen zu äch­ten ist.

75 Jah­re Men­schen­rech­te sind 75 Jah­re Aus­ein­an­der­set­zung, um den Men­schen­rech­ten Gel­tung zu ver­schaf­fen. Wir Humanist:innen mei­nen: Es lohnt sich, für die Men­schen­rech­te zu strei­ten, sie wei­ter­zu­ent­wi­ckeln und sie damit leben­dig zu hal­ten. Es lohnt sich, über die Wei­ter­ent­wick­lung von Regeln nach­zu­den­ken, die ein fried­li­ches und gleich­be­rech­tig­tes Zusam­men­le­ben begüns­ti­gen und erleich­tern. Ein bun­des­wei­ter Tag der Men­schen­rech­te wäre hier­für nach 75 Jah­ren ein rich­ti­ges Zei­chen!

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