Nora, inwiefern sind Klima- und Umweltschutz ein Thema, das ihr bei den JuHus angeht?
Der Klimaschutz ist Teil unseres bildungspolitischen Angebots: Vor Corona haben wir zahlreich an Klimastreiks teilgenommen und als Alternative während der Corona-Beschränkungen in Online-Workshops über das Thema informiert und uns ausgetauscht.
Wie engagierst du dich persönlich für Umwelt- und Klimaschutz? Was motiviert dich?
In meinem Alltag versuche ich so nachhaltig wie möglich zu leben, das heißt, ich ernähre mich vegan, rette Lebensmittel, gestalte meine Einkäufe möglichst „Zero Waste“ – also möglichst plastik- und abfallfrei – und kaufe nur noch Secondhand. Vor dem Ausbruch der Coronapandemie bin ich außerdem regelmäßig zu den „Fridays for Future“-Demos gegangen und habe da mit lauter Stimme für den Klimaschutz demonstriert. Ich möchte, dass die zukünftige Generation auf einer schöneren Erde lebt, mit einer besseren Gesellschaft. Wer wäre ich, diese Anforderungen zu stellen, wenn ich sie selbst nicht bestmöglich erfüllen würde? Dieser Gedanke ist meine Motivation und es macht viel Spaß, dem nachzugehen.
Nora Lasek engagiert sich ehrenamtlich bei den Jungen Humanist_innen Berlin. In ihrer Freizeit macht sie Kunst und ist viel in Berlin unterwegs. Nicht zuletzt versucht sie, ihr eigenes Leben möglichst umwelt- und klimafreundlich zu gestalten.
Warum ist der öffentliche Klimastreik für dich wichtig?
Der Klimastreik ist wichtig, weil das Thema uns alle angeht! Jeder Mensch auf der Welt ist von den Klimawandelfolgen betroffen. Ich in Berlin kriege das erstmal vielleicht nicht so sehr mit, aber wie sieht es im Globalen Süden aus? Viele Menschen sind auch heute schon von Klimakatastrophen betroffen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann auch wir in Deutschland das deutlicher zu spüren bekommen. Mir ist es wichtig, öffentlichkeitswirksam für alle Menschen, die aktuell betroffen sind und in der Zukunft betroffen sein werden, für alle folgenden Generationen und für alle Lebewesen, die aufgrund unserer Fehler leiden, zu protestieren.
Was kritisierst du an den aktuellen Klimaschutzmaßnahmen in Deutschland? Was muss sich ändern – politisch und gesellschaftlich?
Von der Politik erwarte ich, dass politische Entscheidungen radikal nach klimaschützenden Maßstäben getroffen werden und nicht das Kapital über den Klimaschutz gestellt wird. Zudem fände ich es sehr wichtig, dass die Politik und aber auch die Gesellschaft aufhört, dass die Verantwortung auf einzelne Menschen geschoben wird. Die Verantwortung liegt eigentlich bei Großkonzernen, Firmen und Fluggesellschaften, die sich in großem Maße klimaschädlich verhalten.
Ist deiner Meinung nach Umwelt- und Klimaschutz ein humanistisches Thema – beziehungsweise sollte es eines sein?
Es ist absolut ein humanistisches Thema! Laut den humanistischen Werten heißt es, dass Humanist*innen für das Leben und für das Füreinander kämpfen. Demnach sollte Klimaschutz zu den höchsten Prioritäten gehören, denn Menschen leiden bereits jetzt überall auf der Welt wegen der Folgen des Klimawandels – und es wird schlimmer werden, auch für uns. Wenn wir den Klimaschutz vergessen, vergessen wir auch unsere Familie, unsere Kinder und alle nachfolgenden Generationen, unsere Freunde und alle Lebewesen, die uns begleiten.