In einer Welt, die immer schneller, höher und weiter strebt, drängt sich die Frage auf: Ist das wirklich das, was uns menschlich macht? Der Druck, ständig mehr zu erreichen, scheint allgegenwärtig. Doch könnte es sein, dass das Menschsein etwas ganz anderes bedeutet? Ein Blick auf unsere Gesellschaft zeigt ein klares Bild. Vom frühen Morgen bis spät in die Nacht jagen wir den Zielen hinterher. Sei es im Beruf, im Sport oder im sozialen Umfeld – das Streben nach Höchstleistungen dominiert. Unser Alltag ist durchsetzt von Begriffen wie „Effizienz“, „Optimierung“ und „Produktivität“. In sozialen Medien präsentieren wir die perfekte Version unseres Lebens, ein Höhepunkt jagt den nächsten. Aber wo bleibt dabei der Mensch? Menschlich zu sein bedeutet doch mehr, als nur Höchstleistungen zu erbringen. Es bedeutet, Fehler zu machen, Schwächen zu zeigen und Pausen zu brauchen. Es bedeutet, sich mit anderen zu verbinden, Empathie zu empfinden und Mitgefühl zu zeigen. Es bedeutet, sich Zeit zu nehmen – für sich selbst und für andere.
Stellen wir uns eine Welt vor, in der nicht der Wettbewerb, sondern das Miteinander im Vordergrund steht. Eine Welt, in der wir uns nicht durch unsere Erfolge, sondern durch unsere Menschlichkeit definieren. In der wir uns gegenseitig unterstützen und inspirieren, anstatt uns ständig zu vergleichen. In der die kleinen Dinge des Lebens wieder zählen: ein Lächeln, ein freundliches Wort, eine helfende Hand. Es ist an der Zeit, dass wir unser Verständnis von Erfolg überdenken. Höher, schneller, weiter – das mag beeindruckend klingen, doch die wahren Errungenschaften des Menschseins liegen oft im Unsichtbaren, im Zwischenmenschlichen. Die Fähigkeit, in schwierigen Zeiten zusammenzustehen, das Talent, Freude zu teilen, und der Mut, Schwäche zu zeigen, sind Qualitäten, die uns wahrhaft menschlich machen.
Lasst uns also innehalten und den Wert des Menschlichen neu entdecken. Lasst uns Raum für Schwächen schaffen und Fehler als Teil unseres Wachstums akzeptieren. Lasst uns den Erfolg nicht in Zahlen, sondern in menschlichen Beziehungen und Erfahrungen messen. Denn am Ende des Tages sind es nicht die Trophäen oder die Rekorde, die uns in Erinnerung bleiben, sondern die Momente der Menschlichkeit, die wir miteinander teilen. Das ist es, was uns wirklich menschlich macht. Und deshalb gönne ich mir jetzt eine Pause, rufe meine Schwester an und werde mit ihr einfach nur den Tag genießen. Ihnen allen wünsche ich die Menschen, die Ihnen guttun; ohne Vergleiche anzustellen – ohne höher, schneller, weiter.