Suche
Klimaschutzpapier des HVD Nordrhein-Westfalen

Umwelt- und Klimaschutz im Verband

| von
Tropfen

Beitragsbild: Pixabay/ju Irun

Im Februar 2020 kamen für ein Seminar zum Thema Klimaschutz Mitglieder des HVD aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zusammen. Die Philosophin Henrike Lerch hielt einen Vortrag zum Thema „Warum sollen wir die Umwelt schützen? Anthropologische und humanistische Perspektiven auf den Naturschutz“. Der Vortrag, aus dem auch ein Text in diesem Magazin entstanden ist, gab den Anstoß für die Frage, wie man den Umwelt- und Klimaschutz auf Verbandsebene heben könne. In der Folge wurden ganz konkrete Handlungsfelder und -möglichkeiten erarbeitet.

„Der Huma­nis­ti­sche Ver­band in NRW ist sich sei­ner Ver­ant­wor­tung und der Not­wen­dig­keit bewusst, Natur zu erhal­ten und zu schüt­zen.“ – So heißt es in einem ers­ten Kli­ma­schutz­pa­pier des HVD Nord­rhein-West­fa­len. Und wei­ter: „Wir brau­chen einen Wan­del von Pro­duk­ti­on, Kon­sum und Mobi­li­tät. Dies hat aber auch Impli­ka­tio­nen für unse­ren Ver­band, für unse­re Arbeit, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Akti­vi­tä­ten inner­halb des Ver­ban­des.“

Im Fol­gen­den sol­len eini­ge der bereits erar­bei­te­ten Ansatz­punk­te für kli­ma­schüt­zen­des Han­deln im Ver­band vor­ge­stellt wer­den.

Mobilität

  • Teil­wei­se müs­sen für lan­des­wei­te Tref­fen oder auch Tref­fen in den ein­zel­nen Regio­nen wei­te Wege zurück­ge­legt wer­den. Nach wie vor wer­den die meis­ten Wege mit dem Auto zurück­ge­legt, meist mit Ver­bren­nungs­mo­tor. Zeit­li­che Res­sour­cen, finan­zi­el­le Mög­lich­kei­ten aber auch das Bedürf­nis sich direkt aus­zu­tau­schen, machen Kom­pro­mis­se nötig. Trotz­dem muss sich die Mobi­li­tät ver­än­dern.
  • Tref­fen und Ter­mi­ne wer­den auch als digi­ta­le Kon­fe­ren­zen abge­hal­ten. Denk­bar ist, häu­fi­ger kur­ze digi­ta­le Tref­fen abzu­hal­ten und dafür sel­te­ner län­ge­re Prä­senz­sit­zun­gen zu pla­nen
  • Die Tagungs­or­te müs­sen mit dem ÖPNV ein­fach erreich­bar sein. Fahrt­kos­ten für Fahr­ten mit Bahn oder ÖPNV sol­len zu 100 Pro­zent erstat­tet wer­den. Für Fahr­rad­fahr­ten und Fahr­ten mit dem Auto wer­den mit 30 Cent pro Kilo­me­ter erstat­tet. Bei Auto­fahr­ten ist die Bil­dung von Fahr­ge­mein­schaf­ten Grund­la­ge für eine Fahrt­kos­ten­er­stat­tung; Fahr­ten unter 15 Kilo­me­ter mit dem Auto wer­den nicht erstat­tet. Inner­deut­sche Flü­ge wer­den nicht erstat­tet. Die Spre­che­rin­nen und Spre­cher sol­len für Lebens­fei­ern mög­lichst wohn­ort­nah in einem Umkreis von 50 Kilo­me­tern ein­ge­setzt wer­den.

Essen und Verpflegung

  • Bei der Ver­pfle­gung, z.B. bei län­ge­ren Tref­fen, sol­len Nach­hal­tig­keit und Kli­ma­schutz berück­sich­tigt wer­den. Ins­be­son­de­re die ethi­schen Impli­ka­tio­nen beim Ver­zehr von Fleisch dür­fen nicht miss­ach­tet wer­den.
  • Die Lebens­mit­tel sol­len – soweit dies mög­lich und nach­prüf­bar ist – aus regio­na­ler Her­stel­lung stam­men. Die ent­spre­chen­den Sie­gel für „Bio“ „Regio­nal“ und „Fair Trade“ sind für die Ein­kaufs­ent­schei­dung aus­schlag­ge­bend. Auf Fleisch soll­te wei­test­ge­hend ver­zich­tet wer­den.
  • Was­ser soll nur in Form des ört­li­chen Trink­was­sers ange­bo­ten wer­den.
  • Bei Ver­an­stal­tun­gen mit exter­ner Ver­pfle­gung sol­len zukünf­tig nur vege­ta­ri­sche Mahl­zei­ten ange­bo­ten wer­den, wobei es eine vega­ne Alter­na­ti­ve geben soll.

Ressourcen schonen

  • Recy­celn ist bes­ser als Weg­wer­fen, Res­sour­cen zu scho­nen ist bes­ser als Recy­celn. Ver­pa­ckun­gen sol­len ver­mie­den wer­den und wo mög­lich, sol­len Mehr­weg­ver­pa­ckun­gen genutzt wer­den. Der Ver­brauch von Papier muss ein­ge­schränkt wer­den. Vor­la­gen, Ein­la­dun­gen etc. sol­len digi­tal zur Ver­fü­gung gestellt wer­den.
  • Es sind ener­gie­spa­ren­de Gerä­te ein­zu­set­zen, Stand­by-Gerä­ten sol­len abge­schal­tet wer­den.

Aktu­ell arbei­tet der Huma­nis­ti­sche Ver­band NRW an einem Leit­bild, in dem die kon­kre­ten Maß­nah­men für Umwelt- und Kli­ma­schutz aus­ge­ar­bei­tet und fest­ge­schrie­ben wer­den sol­len, die der Ver­band künf­tig ergrei­fen will.

Inhalt teilen

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meistgelesen

Ähnliche Beiträge

EHSN London 2024
European Humanist Services Network
Gemeinsam Zukunft gestalten: Internationales Humanist*innentreffen in London
Das Treffen der Steering Group des Netzwerkes EHSN (European Humanist Service Network) brachte im November Humanist*innen aus 11 Ländern in London zusammen. Ein persönlicher Bericht von Katrin Raczynski, Bundesvorstandsmitglied des Humanistischen Verbandes Deutschlands.
Beitrag lesen »
Katrin Raczynski (Humanistischer Verband Deutschlands – Bundesverband) am 13. November 2024 auf der Veranstaltung „Frauenrecht und Fötenschutz!“ in Berlin
Gemengelage zum Schwangerschaftsabbruch am Regierungsende
Weg mit dem Makel der Sittenwidrigkeit im § 218 StGB
Parallel zur Veranstaltung „Frauenrecht und Fötenschutz!“ am 13. November in Berlin sowie zu Demonstrationsaufrufen „Abtreibung legalisieren – jetzt“ wurde bekannt, dass ein Gesetzentwurf einer Gruppe von Bundestagsabgeordneten vorliegt. Sie will die Regelungen zum Schwangerschaftsabbruch noch in dieser Legislatur aus dem Strafgesetzbuch herausnehmen und in ein Sondergesetz überführen – gegen angekündigten massiven Widerstand der Union. Dabei steht ihr sehr moderater Gruppenantrag hinter den teils deutlich weitergehenden Reformvorschlägen aus der Zivilgesellschaft zurück. Der Humanistische Verband Deutschlands sieht sich herausgefordert, die zugrundeliegenden Ansätze zu analysieren und zu sortieren.
Beitrag lesen »
Tafel an der Stele im Waldfriedhof
Auf dem Waldbestattungshain des HVD Niedersachsen in Garbsen
Gedanken zum Totensonntag
Auf Einladung des HVD Niedersachsen sprach Erwin Kress, Vorstandssprecher des Humanistischen Verbandes Deutschlands – Bundesverband, bei der letztjährigen Gedenkfeier zum Totensonntag auf dem Bestattungshain Leineaue in Garbsen bei Hannover. Anlässlich des diesjährigen Totensonntags am 24. November dokumentieren wir die Trauerrede vom 26. November 2023.
Beitrag lesen »
Nach oben scrollen