Der Naturalismus als Weltanschauung ist ein Begleitphänomen des Erfolges der Naturwissenschaften seit dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert. In unterschiedlichen Varianten vertritt er die These, dass ausschließlich die Naturwissenschaften unser Weltwissen erschließen und alle anderen Formen des Wissens und der Erkenntnis in letzter Instanz auf sie zurückgeführt werden müssen. Im Vortrag wird deutlich werden, warum jede Form des Naturalismus mit einer humanistischen Perspektive auf den Menschen und seine Lebenswelt unverträglich ist und die ethischen Grundlagen einer humanen Lebensform gefährdet.
Der Referent studierte Philosophie und Physik im Doppelstudium, promovierte und habilitierte bei dem Wissenschaftstheoretiker Wolfgang Stegmüller in München. Er versteht sich als humanistischer Philosoph (Humanistische Reflexionen, Suhrkamp 2016, Digitaler Humanismus (Piper 2018, 2023, engl. Open Access), er war bis 2020 Lehrstuhlinhaber für Philosophie und politische Theorie an der LMU München und ist seit 2022 Rektor der Humanistischen Hochschule Berlin.
Moderation: Katrin Raczynski (Humanistischer Verband Deutschlands – Bundesverband)
Zur Teilnahme ist keine Anmeldung notwendig. Der Link zur Teilnahme wird hier rechtzeitig bekannt gegeben. Herzlich willkommen!