Wegen der Corona-Pandemie und dem damit einhergehenden Veranstaltungsverbot sind wir kurzerhand auf eine digitale Plattform ausgewichen: Bereits am Montag, Mittwoch und Freitag vor dem großen Feiertag bestimmten Gespräche mit mutigen Humanist*innen die Abendgestaltung. Dr. Ralf Schöppner, praktischer Philosoph und Direktor der Humanistischen Akademie Berlin-Brandenburg, stellte in dem Interview „Liebe statt Selbstbestimmung?“ die begrifflichen Herausforderungen von „Selbstbestimmung“ heraus. Im Beitrag der HVD-Bundesbeauftragten für Medizinethik und Patientenautonomie, Gita Neumann, stand der Umgang mit Autonomie und Mitmenschlichkeit am Lebensende im Zentrum der Auseinandersetzung. Im Anschluss thematisierten Simone Koschewa und Rike Lehrkamp, Sozialarbeiterinnen im Pflegestützpunkt Neukölln, in „Who Cares?!“ die Bedingungen von Selbstbestimmung für Pflegebedürftige.
Den Höhepunkt der Woche bildete die Livestream-Vorführung des preisgekrönten Dokumentarfilms „Immer und Ewig“ (2018 CH) von Fanny Bräuning. Die Protagonistin des Films ist Bräunings an Multipler Sklerose (MS) erkrankte Mutter Annette Bräuning. In dem intimen und berührenden Film begibt sich die Regisseurin gemeinsam mit ihren Eltern in einem Kleinbus nach Südeuropa auf eine „Schatzsuche“. Nach der Filmvorführung konnten die Zuschauer*innen außerdem ein aufgezeichnetes Gespräch mit Fanny Bräuning verfolgen, in dem diese über die Beziehung zu ihrer Mutter spricht.
Aus unterschiedlichen Perspektiven näherten wir uns so den thematischen Schwerpunkten unseres Mottos „Lebe. Liebe®. Selbstbestimmt.“ an. Weitere Programmpunkte sorgten für das Gemeinschaftsgefühl, das an einem humanistischen Feiertag nicht fehlen darf. Dazu zählten ein Grußwort von Erwin Kress, dem Vorstandssprecher des HVD Bundesverbandes, ein Beitrag zu Ritualen zum Welthumanist*innentag von den Brandenburger Regionalverbänden HVD Nordbrandenburg und dem Freidenkerbund Havelland, eine Videokonferenz mit Engagierten von JuHu Berlin und JuHu Brandenburg, vom AK queer*human und dem HVD Nordbrandenburg. Außerdem wurde den Zuschauer*innen unser neues Projekt, das zukünftige Haus des HUMANISMUS in Berlin-Schöneberg vorstellt.
Wir freuen uns schon auf den nächsten Welthumanist*innentag!
Zum Anschauen
Auf humanistisch.de/wht-bb ist die Welthumanist*innenwoche dokumentiert. Auf dem YouTube-Kanal des HVD Berlin-Brandenburg sind außerdem der Filmtrailer von „Immer und Ewig“, die aufgezeichneten Interviews und das Vorprogramm der Filmvorführung zu finden.