Was ist die Humanismus Stiftung Berlin und warum braucht es sie?
Die Stiftung wurde im Jahr 2006 gegründet, um nachhaltig Kapital aufzubauen und aus den Erträgen humanistische Projekte und Einrichtungen zu fördern und eigene Projekte umzusetzen. Wir möchten Menschen begeistern, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken. Dass sie ihre Werte weitergeben und in eine humanistische Zukunft investieren. Wir möchten, dass wir auch morgen in einer friedlichen, demokratischen und an Menschenrechten orientierten Gesellschaft leben. Und genau das ist im Zuge des aktuellen Weltgeschehens auf einmal gar nicht mehr so selbstverständlich.

Rey Krentz ist seit 2018 ehrenamtliches Mitglied des Vorstandsteams, seit 2023 hat sie den Vorsitz inne. An der 2022 gegründeten Humanistischen Hochschule Berlin verantwortet sie den Bereich Philanthropie und Partnerschaften. Sechs Jahre war sie im Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg tätig und leitete zuletzt den Bereich Engagement & Kultur. Als Director Marketing & Membership verantwortete sie für das Familienunternehmernetzwerk The Owners Forum das Mitgliederprogramm und das Marketing für die Regionen MENA, Indien und Europa. Zuvor war sie von 2006 bis 2012 als Inhaberin des Büros art for public — Kulturkonzepte und Marketing als Kuratorin und Konzepterin für Museen, Ministerien und Bildungseinrichtungen tätig. In diesem Rahmen hat sie ein Jahr als Autorin in Istanbul gelebt. Rey Krentz hat Kulturmanagement und Fundraising studiert.
Welche Projekte habt ihr 2024 auf den Weg gebracht?
Es sind vor allem die Antragsteller*innen mit ihren Projektideen und Vorhaben, die die Räume für Debatten schaffen und Menschen erreichen. Als Stiftung freuen wir uns, wenn wir aus den vielen guten Projektanträgen die interessantesten Formate wählen und unterstützen dürfen. Im Jahr 2023 haben wir unsere Förderichlinien umgestaltet. Das erlaubt uns nun, dass wir Vorhaben konzentrierter und großzügiger finanzieren können. Im Jahr 2024 konnten die neuen Richtlinien nun zum ersten Mal angewendet werden. Großzügig mit einem fünfstelligen Betrag konnten wir den Aufbau der wissenschaftlichen Bibliothek der Humanistischen Hochschule Berlin fördern. Weiter entschieden wir, das Programm der Humanistischen Akademie im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften zu finanzieren. Hier wurden an einem Abend viele Vorträge und Diskussionen geboten, die auf gesellschaftliche Debatten Bezug nahmen. Im Haus des HUMANISMUS durften wir drei Kulturveranstaltungen unterstützen, die jeweils ein ganz unterschiedliches Publikum und Themen in den Mittelpunkt stellten. Das Kinderrechte-Festival war in diesem Fall ein neues Format zu einem Thema, zu dem der Verband jedes Jahr wiederkehrend Angebote für Kinder und Jugendliche gestaltet und die wir immer gerne unterstützen.
Welche Momente sind dir besonders in Erinnerung geblieben?
Alle zwei Jahre loben wir den Humanismus-Preis für Menschenrechte aus. Schon wenn wir als Jury tagen und uns die vielen großartigen zivilgesellschaftlichen Initiativen oder das Engagement einzelner Menschen anschauen und diskutieren, gibt es sehr viel Hoffnung und rührt sehr viel in einem an. Es sind immer bewegende Geschichten und oftmals Schicksale, die Menschen aktiv werden lassen. Mit dem Preis unsere Wertschätzung ausdrücken zu dürfen, ist unser kleiner Beitrag, mit dem wir Menschen begegnen, die tagtäglich oder wiederholend Widerstand leisten und für eine gerechtere Welt kämpfen.
Wie finanziert sich die Stiftung und welche Rolle spielen Spenden oder Fördermittel?
Als gemeinnützige Stiftung sind wir auf Spenden, Zustiftungen und Testamentsspenden angewiesen. Wir arbeiten alle im Ehrenamt für die Stiftung und es gibt nur eine kleine Verwaltungsstelle auf Minijobbasis für die Unterstützung der notwendigen administrativen Tätigkeiten. Wir haben einen festen Kreis an Unterstützer*innen, aber der demografische Wandel macht auch vor uns nicht Halt. Das Engagementverhalten hat sich verändert und wir sind bestrebt, weitere und noch mehr Menschen für humanistische Werte zu begeistern. Wir freuen uns, wenn Menschen uns im Rahmen ihres Testamentes ihr Vertrauen schenken und unsere Stiftung als Erbin oder Vermächtnisnehmerin einsetzen. So haben wir auch über all die Jahre hinweg den Vermögensstock der Stiftung auf knapp eine Million Euro anwachsen lassen können. Dennoch zählen wir hiermit als eine kleine Stiftung und können noch nicht so aktiv werden, wie wir es gerne möchten.
Was sind die Pläne der Stiftung für 2025 und die folgenden Jahre?
Langfristiges Ziel ist es, dass wir das Stiftungskapital signifikant steigern, um in der Zukunft noch mehr bewirken zu können. Nächstes Jahr werden wir ordentlich feiern – wir wollen 20 Jahre Stiftungsarbeit mit unseren Unterstützer*innen und Wegbegleiter*innen zelebrieren und werden wieder den Humanismus-Preis für Menschenrechte verleihen.
Daten und Fakten
- Privatrechtliche Stiftung
- Zweck ist die Förderung der steuerbegünstigten Zwecke des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg KdöR, der Humanistischen Hochschule Berlin AdöR und der Humanistischen Akademien sowie die Durchführung eigener Vorhaben
- Ehrenamtlicher Vorstand und Stiftungsrat
- 20-jähriges Jubiläum der Stiftung 2026
- Knapp 1 Million Euro Stiftungskapital
- Stifter ist der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg KdöR
- Spendenkonto: HypoVereinsbank, IBAN: DE76 1002 0890 0601 9645 89
BIC: HYVEDEMM488
Kontakt
Humanismus Stiftung Berlin
Wallstr. 61–65, 10179 Berlin
Tel. 030 61 39 04 81 / 0176 57 88 08 03
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