Humanistischer Verband trauert um Jochen Stopperam

Er hinterlässt eine erhebliche Lücke

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Jochen Stopperam ist am 22. Februar 2025 verstorben. Mit ihm verliert der organisierte Humanismus einen ethischen Universalisten, erfahrenen Ratgeber und engagierten Brückenbauer im Dialog der Weltanschauungen.

Der Mit­grün­der und lang­jäh­ri­ge Vor­sit­zen­de des HVD Huma­nis­ten Meck­len­burg-Vor­pom­mern e. V. ist am 22. Febru­ar 2025 im Alter von 83 Jah­ren ver­stor­ben. Die Mit­glie­der des HVD-Lan­des­ver­ban­des trau­ern mit sei­ner Frau, den wei­te­ren Ange­hö­ri­gen und Freun­den.

Beruf­lich zeit­le­bens in der Schwe­ri­ner Ener­gie­ver­sor­gung tätig und dem­entspre­chend natur­wis­sen­schaft­lich und tech­nisch in sei­nem Den­ken ori­en­tiert, hat­te Jochen Stop­pe­ram in sei­nem Wir­ken nie den Bezug zu sei­ner Sozia­li­sa­ti­on auch als Teil der evan­ge­li­schen jun­gen Gemein­de in sei­ner Hei­mat in der DDR ver­lo­ren: Die andau­ern­de und gedul­di­ge Aus­ein­an­der­set­zung mit grund­le­gen­den phi­lo­so­phi­schen und welt­an­schau­li­chen Fra­ge­stel­lun­gen, das Stre­ben nach der Her­aus­ar­bei­tung ver­bin­den­der Gemein­sam­kei­ten trotz diver­gie­ren­der Aus­gangs­punk­te sowie die Erkennt­nis von und gelas­se­ne Akzep­tanz der Zuge­hö­rig­keit zu einer durch gemein­sa­me Wer­te ver­bun­de­nen Grup­pe, die nicht die gesell­schaft­li­che Mehr­heit oder poli­ti­sche Füh­rung bil­det, zähl­ten dabei zu sei­nen Eigen­schaf­ten. Die Suche nach bzw. Arbeit für posi­ti­ve und prak­ti­sche Alter­na­ti­ven zu als nicht mehr trag­fä­hig erkann­ten Welt­bil­dern, Insti­tu­tio­nen und Struk­tu­ren präg­ten sein außer­be­ruf­li­ches Wir­ken, sodass er 2006 zu den Mit­grün­dern des HVD Huma­nis­ten Meck­len­burg-Vor­pom­mern e. V., Vor­sit­zen­der und lang­jäh­ri­ges Vor­stands­mit­glied wur­de. In sei­nem welt­an­schau­li­chen reflek­tier­ten, aus­dau­ern­den Behar­ren auf die Gel­tungs­kraft huma­nis­ti­scher bzw. men­schen­recht­li­cher Prin­zi­pi­en und Wer­te hat er sich bis an sein Lebens­en­de in eine welt­wei­te Gemein­schaft von Per­sön­lich­kei­ten ein­ge­reiht, die bis heu­te als Aus­nah­men gezählt wer­den müs­sen.

„Für ein Land wie Meck­len­burg-Vor­pom­mern war er mit sei­nem Hin­ter­grund und sei­ner zeit­le­bens wei­ter ent­wi­ckel­ten Hal­tung ein Glücks­fall, der nicht nur in sei­ner Sel­ten­heit begrün­det liegt. Trotz eines Alters­un­ter­schieds von vier Jahr­zehn­ten ver­band uns ein in Vie­lem gemein­sa­mer Glau­be. Ins­be­son­de­re die Offen­heit, Unvor­ein­ge­nom­men­heit, der zurück­hal­ten­de Opti­mis­mus und die wohl­wol­len­de Geduld von Jochen Stop­pe­ram waren es wohl, die mir den Weg in den orga­ni­sier­ten Huma­nis­mus geeb­net haben. Sei­ne durch die nicht-reli­giö­sen Kern­aus­sa­gen des Gelas­sen­heits­ge­bets inspi­rier­te Lebens­wei­se wird mir noch in Zukunft als Vor­bild die­nen. Er hin­ter­lässt nun eine erheb­li­che Lücke nicht zuletzt in der geis­ti­gen Land­schaft sei­nes Hei­mat­lan­des“, sag­te dazu Arik Plat­zek, Vor­stands­mit­glied des HVD Meck­len­burg-Vor­pom­mern.

Die Bei­set­zung fand am 11. März 2025 in Schwe­rin statt. Die Mit­glie­der und Freun­de des Huma­nis­ti­schen Ver­ban­des erhal­ten ihm ein ehren­des Andenken.

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