Jamel rockt den Förster

Humanist*innen rocken gegen Rechts

| von
Die diesjährige Ausgabe des Festivals „Jamel rockt den Förster“ hat am 30. und 31. August stattgefunden. Auch der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg war mit einem Infostand dabei.

Jamel ist ein Orts­teil der Gemein­de Gäge­low in Meck­len­burg-Vor­pom­mern. Hier hän­gen auf eini­gen Grund­stü­cken Reichs­flag­gen, hier trifft sich rech­tes Gedan­ken­gut, nicht sel­ten mit Glat­ze. Was kann dage­gen getan wer­den? „Jamel rockt den Förs­ter“ zum Bei­spiel.  

Der Huma­nis­ti­sche Ver­band Ber­lin-Bran­den­burg ist mit guter Lau­ne und viel Infor­ma­ti­ons­ma­te­ri­al vom 30. bis 31. August 2024 nach Jamel gereist, um Bir­git und Horst Loh­mey­er zu unter­stüt­zen. Seit 2007 fin­det hier ein­mal im Jahr das Fes­ti­val „Jamel rockt den Förs­ter“ statt, das ursprüng­lich nur als Som­mer­fest geplant war und mitt­ler­wei­le deutsch­land­weit bekannt ist.  

Der Info­stand reih­te sich neben Orga­ni­sa­tio­nen wie Amnes­ty Inter­na­tio­nal, Kein Bock auf Nazis und der IG Metall ein. Für die Humanist*innen war es eine Berei­che­rung: Die vie­len Kon­tak­te am Stand zeig­ten, dass wir unse­re sozia­le und men­schen­ver­bin­den­de Arbeit viel öfter in die Welt tra­gen soll­ten. Vie­le loka­le Initia­ti­ven wie Rock gegen Rechts MV wur­den ken­nen­ge­lernt und unzäh­li­ge Gesprä­che über die Arbeit des Huma­nis­ti­schen Ver­ban­des geführt. Auch der Spaß kam nicht zu kurz: Groß und Klein konn­ten sich am Stand mit Enten­an­geln und Kle­be­tat­toos ver­gnü­gen. 

Fast jede Band war für die Sache da, was sich in ent­spre­chen­den Ansa­gen gegen Rechts und Dank­sa­gun­gen an die Loh­mey­ers wider­spie­gel­te. So wirk­te kein Set her­un­ter­ge­spult, son­dern alle waren mit Herz­blut bei der Sache. Die­ses Jahr tra­ten unter ande­rem auf: Ebow, Olli Schulz, Die Fan­tas­ti­schen Vier und CAVA (zwei Ber­li­ner Pun­ke­rin­nen) sowie vie­le klei­ne Bands auf der Neben­büh­ne. Beson­ders beein­dru­ckend waren Punk­rock­pia­no, die Cover­ver­sio­nen von Punk­klas­si­kern spiel­ten, und Night Laser, die mit 80er Hair Metal für Stim­mung sorg­ten. 

Das fami­liä­re Fes­ti­val hat­te zahl­rei­che poli­tisch inter­es­sier­te Künstler*innen und Musiker*innen am Start. Die Atmo­sphä­re auf dem Gelän­de war bis spät in die Nacht fried­lich und aus­ge­las­sen. Vom Punk bis zur „Oma gegen Rechts“ war das Publi­kum bunt gemischt. Für inter­es­sier­te Gäs­te gab es am Wochen­en­de Work­shops und für die Sport­li­chen Punk-Yoga. Dazu kamen vie­le Essens- und Geträn­ke­stän­de. 

Der Huma­nis­ti­sche Ver­band Ber­lin-Bran­den­burg und die Huma­nis­mus Stif­tung Ber­lin haben dem Ehe­paar Bir­git und Horst Loh­mey­er aus Jamel im Jahr 2023 den Huma­nis­mus-Preis für Men­schen­rech­te für ihr anti­fa­schis­ti­sches Enga­ge­ment ver­lie­hen. 

Auch im nächs­ten Jahr zei­gen wir wie­der kla­re Kan­te gegen Rechts! Viel­leicht sehen wir uns bei „Jamel rockt den Förs­ter“ am 22. und 23. August 2025.

Inhalt teilen

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ähnliche Beiträge

nahmapdj--tzsvc-qlUM-unsplash
Suizidalität
Was bedeutet humane Suizidprävention?
Suizidalität stellt ein großes gesundheits- und sozialpolitisches wie auch individuelles Problem dar. 2024 wurde eine neue nationale Suizidpräventionsstrategie vorgestellt. Doch bleiben ergebnisoffene Ansätze unberücksichtigt, wenn sie Lebenshilfe nicht im vermeintlich unvereinbaren Gegensatz zu Suizidassistenz sehen. Wird nach letzterer von Hilfesuchenden gefragt, sollte humanistische Beratung über entsprechende Möglichkeiten und Alternativen sachgerecht informieren – eingebettet in Zuwendung, aufmerksames Zuhören und entlastende Gespräche.
Beitrag lesen »
Ferdinand-Tönnies-Denkmal im Schlosspark in Husum. Der Soziologe gehörte 1892 zu den Gründern der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur.
Deutsche Gesellschaft für ethische Kultur
Eine ethische Kultur anstelle von Religionen
Die Deutsche Gesellschaft für ethische Kultur wurde im Oktober 1892 gegründet. Der Band „Aus der Ethik eine Religion machen. Der praktische Humanismus einer sozialliberalen Kulturbewegung“ des Kulturwissenschaftlers Horst Groschopp und des Historikers Eckhard Müller zeichnet erstmals die Geschichte dieser Organisation und ihrer Zeitschrift nach und stellt ihre wichtigsten Akteure vor.
Beitrag lesen »
Schlachtberg bei Bad Frankenhausen, vor der Gedenkstätte mit dem Tübke-Panorama
Save the Date
Humanistische Perspektiven zum Deutschen Bauernkrieg und seiner 500-jährigen Rezeptionsgeschichte
Die Humanistische Akademie Deutschland plant für den 1. November 2025 im Humanistischen Zentrum in Stuttgart einen Thementag zur Geschichte des Deutschen Bauernkrieges.
Beitrag lesen »
Nach oben scrollen