Auf dem Landesparteitag der Berliner SPD am 23. November 2024 wurde ein wichtiger Antrag einstimmig verabschiedet. Danach werden Abgeordnetenhaus und Senat aufgefordert, sich für eine Humanistische Seelsorge einschließlich ihrer Finanzierung in öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Polizei, Feuerwehr und Gefängnissen einzusetzen. Eingebracht hatte den Antrag der Arbeitskreis Säkularität und Humanismus in der Berliner SPD. Zur Begründung wurden unter anderem angeführt, dass es bislang nur christliche Seelsorger gebe, die Mehrheit der Berliner Bevölkerung aber schon lange konfessionslos und religionsfern sei. Der Gedanke von Pluralität und Vielfalt gebiete es daher, hier eine Humanistische Alternative zu schaffen. In einem nachfolgenden Spitzengespräch zwischen dem Humanistischen Landesverband und den beiden neuen SPD-Landesvorsitzenden, Nicola Böcker-Giannini und Martin Hickel, betonten die SPD-Vorsitzenden, dass diese Forderung auch in das neue Programm für die nächsten Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus 2026 einfließen müsse. Das Wahlprogramm wird 2025 ausgearbeitet. Auch auf der ersten „Zukunftswerkstatt” der Berliner SPD am 8. November 2024 in Neukölln kam das Thema zur Sprache. So setzte sich unter anderem die bekannte Frauenrechtlerin und liberale Muslima Seyran Ates angesichts der vielen religionsfreien Menschen in Berlin für ein solches humanistisches Angebot ein. Ates war viele Jahre Mitglied im Kuratorium des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg.
Eine ähnliche Forderung stellte vor kurzem auch der Bundesarbeitskreis Säkularität und Humanismus der SPD auf. Ziel ist es, diese Forderung perspektivisch auch zur Beschlusslage des Bundesparteitages und damit als Arbeitsgrundlage für die zukünftige Bundestagsfraktion zu machen.