177. Jahrestag der Märzrevolution

Demokratie bewahren und erinnern

| von
Dr. Bruno Osuch und Dr. Manuela Schmidt vom Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg auf dem Friedhof der Märzgefallenen.

Beitragsbild: Olaf Schlunke

Die Gedenkstunde zum 177. Jahrestag der Märzrevolution fand am 18. März 2025 auf dem Berliner Friedhof der Märzgefallenen statt. In Redebeiträgen betonten Vertreter*innen aus Politik und Gesellschaft die historische Bedeutung der Märzrevolution und unterstrichen, dass die Errungenschaften der Demokratie weiterhin bewahrt und aktiv verteidigt werden müssen.

Am 18. März 2025 fand auf dem Fried­hof der März­ge­fal­le­nen in Ber­lin die zen­tra­le Gedenk­stun­de zur März­re­vo­lu­ti­on von 1848 statt. Zahl­rei­che Vertreter*innen aus Poli­tik und Gesell­schaft kamen zusam­men, um der 270 Men­schen zu geden­ken, die damals für demo­kra­ti­sche Rech­te kämpf­ten und dabei ihr Leben lie­ßen.

Die Ver­an­stal­tung begann am 18. März 2025 um 16:30 Uhr und wur­de von Susan­ne Kit­schun, der Lei­te­rin des Fried­hofs der März­ge­fal­le­nen, mode­riert. Im Rah­men der Gedenk­stun­de zum 177. Jah­res­tag der Revo­lu­ti­on von 1848 wur­de die his­to­ri­sche Bedeu­tung der März­re­vo­lu­ti­on gewür­digt, und die Wich­tig­keit betont, demo­kra­ti­sche Wer­te auch heu­te aktiv zu ver­tei­di­gen. Zu den Redner*innen gehör­ten Cor­ne­lia Sei­beld, Prä­si­den­tin des Abge­ord­ne­ten­hau­ses von Ber­lin, sowie Ste­fan Evers, Bür­ger­meis­ter und Sena­tor für Finan­zen. Wei­te­re Gruß­wor­te spra­chen Mela­nie Küh­ne­mann-Gru­now, stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de der SPD-Frak­ti­on im Abge­ord­ne­ten­haus, Rag­na Vogel von Kon­tak­te-Kon­tak­ty, einem Hilfs­netz­werk für NS-Ver­folg­te in der Ukrai­ne, sowie Dani­el Wese­ner, Sena­tor a.D. und Mit­glied des Abge­ord­ne­ten­hau­ses.

Die musi­ka­li­sche Beglei­tung, unter ande­rem mit den Stü­cken „Trotz Alle­dem“, „Die Gedan­ken sind frei“, „Acht­zehn­ter März“ und „Kin­der­hym­ne“, sowie der künst­le­ri­sche Bei­trag des Geschichts-Leis­tungs­kur­ses des Georg-Her­wegh-Gym­na­si­ums, ver­lie­hen der Ver­an­stal­tung eine beson­de­re Atmo­sphä­re. Die Schüler*innen erin­ner­ten mit ihren eige­nen Bei­trä­gen an die Ereig­nis­se von 1848 und spann­ten den Bogen zur Gegen­wart. Die Ver­an­stal­tung ende­te mit einem Schluss­wort von Susan­ne Kit­schun.

Bereits vor der Gedenk­stun­de wur­den Krän­ze nie­der­ge­legt, unter ande­rem durch eine Dele­ga­ti­on des Huma­nis­ti­schen Ver­ban­des Ber­lin-Bran­den­burg. Die Prä­si­den­tin des Ver­ban­des, Dr. Manue­la Schmidt, beton­te in einer Pres­se­mit­tei­lung die anhal­ten­de Bedeu­tung der März­re­vo­lu­ti­on:

 „Vor 177 Jah­ren sind Men­schen gestor­ben, weil sie für Frei­heit ein­tra­ten. Sie waren es, die mit ihrem Kampf der Demo­kra­tie in Deutsch­land den Weg geeb­net haben. Seit Bestehen der Bun­des­re­pu­blik sind demo­kra­ti­sche Wer­te für uns zur Selbst­ver­ständ­lich­keit gewor­den. In der heu­ti­gen Zeit aber, in der die­se unter Beschuss ste­hen, sind wir es die­sen Men­schen schul­dig, uns mit aller Kraft für ihr Ver­mächt­nis ein­zu­set­zen. Ihr Tod darf nicht umsonst gewe­sen sein.“

Die März­ge­fal­le­nen kämpf­ten am 18. und 19. März 1848 für grund­le­gen­de demo­kra­ti­sche Rech­te wie Mei­nungs­frei­heit, Pres­se­frei­heit, Ver­samm­lungs­frei­heit und das Wahl­recht. In blu­ti­gen Bar­ri­ka­den­kämp­fen stell­ten sie sich den Trup­pen des preu­ßi­schen Königs Fried­rich Wil­helm IV. ent­ge­gen und bezahl­ten ihren Ein­satz für Frei­heit mit dem Leben. Der Fried­hof der März­ge­fal­le­nen, auf dem 255 der Gefal­le­nen bei­gesetzt wur­den, wur­de bald nach der Revo­lu­ti­on als ers­te zen­tra­le Gedenk­stät­te für die Opfer der Revo­lu­ti­on errich­tet und zählt heu­te zu den wich­tigs­ten Erin­ne­rungs­or­ten für Demo­kra­tie­be­we­gun­gen in Deutsch­land.

Die Ver­an­stal­tung mach­te deut­lich, dass die Idea­le der März­re­vo­lu­ti­on auch heu­te noch ver­tei­digt wer­den müs­sen. Die Redner*innen mahn­ten, dass demo­kra­ti­sche Errun­gen­schaf­ten nicht als selbst­ver­ständ­lich betrach­tet wer­den dür­fen und dass es auch in der Gegen­wart not­wen­dig sei, gegen Into­le­ranz, Hass und anti­de­mo­kra­ti­sche Strö­mun­gen ein­zu­tre­ten.

Mit bewe­gen­den Wor­ten, musi­ka­li­scher Unter­ma­lung und einer wür­de­vol­len Atmo­sphä­re ging die Gedenk­stun­de zu Ende. Die Besucher*innen ver­lie­ßen die Ver­an­stal­tung mit dem Bewusst­sein, dass das Erbe der März­re­vo­lu­ti­on wei­ter­hin bewahrt und aktiv ver­tei­digt wer­den muss.

Inhalt teilen

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meistgelesen

Nach oben scrollen